Raabser Nachrichten Herbst 2024Mehr...
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Sehr geehrter Herr Pfarrer!Liebe Gemeindemandatare!Werte Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren!Liebe Musikerinnen, Musiker und Mitglieder des Chores!Geschätzte Damen und Herren!
Wie jedes Jahr sind wir heute am Allerheiligentag vor dem Kriegerdenkmal zusammengekommen, um all derer zu gedenken, die in beiden Weltkriegen ihr Leben verloren haben.
Derzeit ist es unerträglich, mitansehen zu müssen, wie viel Leid weltweit durch kriegerische Auseinandersetzungen – nicht nur auf dem Kriegsfeld, sondern auch in der Zivilbevölkerung – verursacht wird.Frauen, Kinder und alte Menschen erfahren Schicksale, für die man keine Worte findet, weil sie an Grausamkeit nicht mehr zu überbieten sind. Nicht einmal Spitäler werden vor dem Krieg verschont!Und alles nur deshalb, weil sich einzelne tyrannische Machthaber im Irrglauben befinden, ihre Macht sei unerschütterlich und sie müssten ihren Einfluss und ihr Reich ausbauen.Der von Präsident Putin befohlene Angriffskrieg auf die Ukraine vor fast drei Jahren ist nur ein Beispiel dafür.Es gibt unzählige weitere Kriegsschauplätze auf der ganzen Welt. Von manchen berichten die Medien intensiver, von anderen hören und sehen wir weniger. Es klingt zynisch, ist aber Realität – in vielen Ländern ist der Kriegszustand schon zum Normalzustand geworden und das mit all seinen Auswirkungen auf die Bevölkerung.Dabei gilt eigentlich immer dasselbe Prinzip:Die Machthaber sitzen in ihren sicheren goldenen Käfigen und erteilen von dort aus ihre Befehle. Dabei sterben jeden Tag Tausende Menschen am Schlachtfeld oder in der Zivilbevölkerung, wobei auch die materiellen Schäden ins Unermessliche gehen. Man fragt sich, wer den ganzen Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur finanzieren soll.Besonders menschenverachtend ist leider auch die Tatsache, dass in vielen Ländern Andersdenkende und Oppositionelle quasi über Nacht verschwinden und in Gefängnissen und Straflagern elendiglich zugrunde gehen, nur weil sie eine andere, legitime Meinung haben – dies muss auch die Angehörigen in den Wahnsinn treiben.
Wie immer gibt es auch bei all diesen Geschehnissen Gewinner.So sind in den letzten Jahren die Aktienkurse der Rüstungsindustrie in unvorstellbare Höhen gestiegen.Manche Firmen erzielen dadurch Milliardengewinne und Firmenchefs können sich jedes Jahr eine neue Jacht oder ein neues Flugzeug kaufen – alles auf Kosten von unschuldigen Menschen.
Das Ungleichgewicht, die Kluft in der Welt, wird – auch durch viele Hungersnöte bedingt – immer größer.Da darf man sich nicht wundern, wenn darunter die Stabilität leidet – viele Millionen Menschen haben keine Perspektive für die Zukunft. Es gibt auch viele, oft unbemerkte Schauplätze, die die weltpolitische, aber auch die weltwirtschaftliche Situation gefährden und im Extremfall das wirtschaftliche Leben fast zum Erliegen bringen können.So versucht zum Beispiel die Weltmacht China, sich in meist extrem verarmte und diktatorisch geführte Staaten „einzukaufen“, um sich dort wertvolle und oft seltene Rohstoffe zu sichern. Hier gilt wieder dasselbe Schema: Die Bevölkerung wird, um der Macht und des Geldes wegen ausgebeutet.Und wenn man den immerwährend schwelenden Handelskonflikt zwischen China und Taiwan beobachtet, bekommt man auch ein ungutes Gefühl.Taiwan gilt als Hochburg für die Mikrochipproduktion, und wenn man bedenkt, dass in der heutigen Zeit nichts mehr ohne Mikrochips funktioniert, besteht daher immer eine latente Gefahr.
Überhaupt sollten meiner Meinung nach in vielen Bereichen lange Transportwege und Abhängigkeiten von Ländern außerhalb von Europa ehebaldigst reduziert werden.Wir haben erst vor wenigen Jahren selbst erlebt, dass ein Frachtschiff, welches sich an einer Engstelle querstellt, große Lieferverzögerungen in ganz Europa verursachen kann – dies sollte uns zu denken geben.
Auch das Thema Klimaschutz wird uns in den kommenden Jahren und Jahrzehnten beschäftigen, ob wir wollen oder nicht.Extremwetterereignisse, seien es Starkregen oder Trockenheit, werden in Zukunft häufiger und so etwas wie „die neue Normalität“ werden. Wir haben es in Niederösterreich erst vor wenigen Wochen erlebt – die Gesamtschäden werden auf ca. zwei Milliarden Euro geschätzt.Auch in unserer Stadtgemeinde sind Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro entstanden, die aber ohne Hochwasserschutz und den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehr um ein Vielfaches höher wären. Die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr waren mehrere Tage und Nächte hindurch im Dauereinsatz. Da kann man nur eines sagen: herzlichen Dank dafür!Im Vergleich zu anderen Regionen in Niederösterreich sind wir Gott sei Dank noch mit einem „blauen Auge“ davongekommen.Viele Regionen unseres Bundeslandes waren viel stärker betroffen und manche stehen sogar jetzt noch unter Wasser.Erst vor wenigen Tagen haben in Spanien Extremregenfälle – bis zu 500 Liter pro m² – noch nie dagewesene Schäden mit mehr als 200 Toten verursacht.Fazit: Wir können dank modernster Technik und KI vieles berechnen und vorhersagen, sind aber trotzdem oft gegen die Kraft der Natur wehrlos.
Der Klimawandel ist zu hundert Prozent menschengemacht!Vor allem die Verwendung von fossiler Energie hat in den letzten Jahrzehnten sicherlich zu dieser negativen Entwicklung beigetragen.Genauso kann man es nicht verstehen – und das ist an Sarkasmus nicht zu überbieten –, dass auch in Europa, in Atomkraftwerken produzierter Strom seitens der EU ein „grünes Mascherl“ bekommen soll.Klimaschutz ist Menschenschutz – jede Bürgerin und jeder Bürger sollte sich dafür mitverantwortlich fühlen. Das beginnt oft schon beim täglichen Einkauf – hier sollten Regionalität und Saisonalität höchste Priorität haben.
Wie wir schon gehört haben, sind freie Meinungsäußerung und freie Wahlen in vielen Ländern keine Selbstverständlichkeit.Auch wir hatten heuer schon eine EU-Wahl und eine Nationalratswahl und im kommenden Jahr findet die Gemeinderatswahl statt.Nehmen wir das Recht freier Wahlen wahr und zeigen wir dadurch, dass uns die Gestaltung und positive Entwicklung – vor allem auch unserer Gemeinde – am Herzen liegen.Das wichtigste Kapital einer Gemeinde sind nämlich die Menschen, egal wie alt sie sind oder welchen Beruf sie ausüben – jeder ist gleich wichtig und sollte seine Rechte und ebenso seine Pflichten wahrnehmen.
Wir können nur hoffen, dass auch auf Bundesebene möglichst bald eine sinnvolle politische Lösung gefunden wird, um all die großen anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.Es kann nur dauerhaft funktionieren, wenn die handelnden Personen aufeinander zugehen – mehr MITEINANDER statt GEGENEINANDER –, so wie es in unserer Gemeinde – Gott sei DANK – gelebt wird.Ich bin davon überzeugt, die Bevölkerung weiß dies zu schätzen, weil nur dadurch etwas weitergeht und das der einzig sinnvolle Weg ist. Wir leben in einem der schönsten und reichsten Länder der Welt und grundsätzlich müssen wir froh und dankbar sein, hier geboren zu sein, aber leider leben wir auch in einer „Vollkaskogesellschaft“.Wir erfreuen uns einer guten Infrastruktur, wir haben ein funktionierendes Bildungssystem und das Gesundheitswesen ist auf einem hohen Niveau.Dies ist jedoch mit hohen Kosten verbunden, welche in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch steigen werden.Um das Sozialsystem aufrechtzuerhalten, wird Leistungsbereitschaft unbedingt erforderlich und Änderungen bzw. Sparmaßnahmen werden in verschiedenen Bereichen notwendig sein. In unserer Gemeinde ist in den vergangenen Wochen und Monaten viel Positives passiert.Seien es viele Baustellen, die fertiggestellt wurden, oder wo dies in den nächsten Wochen passiert.Aufgrund der Tatsache, dass wir flächenmäßig eine sehr große Gemeinde mit 33 Katastralgemeinden sind, ist es sicherlich oft besonders herausfordernd.Wir alle aber können stolz auf die diesjährig umgesetzten Vorhaben sein, und auch wenn die Gemeindekassa immer sehr knapp dotiert ist, haben wir für das kommende Jahr schon wieder Projekte in der Pipeline. Einer der wichtigsten Faktoren neben dem Geld sind immer die Miteinbeziehung und die Gespräche mit der Bevölkerung – ganz nach dem Motto „jeder Bürger ist Gemeinde“ – dies funktioniert bei uns bestens!
Wir hatten heuer in Raabs viele Veranstaltungen, wo unsere zahlreichen Vereine insgesamt Tausende Stunden im Dienst der Allgemeinheit tätig waren. Dafür kann man wirklich nur eines sagen: DANKE, DANKE, DANKE!Ein gesellschaftliches Leben in unserer Gemeinde ohne die aktiven Menschen in den Vereinen ist unvorstellbar!
Abschließend möchte ich noch eindringlich auf ein Gut hinweisen, das für uns in der heutigen schnelllebigen Zeit immer mehr als Selbstverständlichkeit angesehen wird – sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit! Denn ohne Gesundheit ist ALLES NICHTS! Weiters ist es nicht selbstverständlich, dass wir in Österreich in Frieden leben können und dürfen!
Beides sind Privilegien, die wir wieder mehr schätzen sollten. Ich bin davon überzeugt, dass wir froh und stolz darauf sein können, in unserer lebens- und liebenswerten Stadtgemeinde zu leben. Gestalten wir – wie bisher – unsere Zukunft GEMEINSAM!
Der wichtigste Erfolgsfaktor dafür ist der Mensch, wir ALLE – jeder Einzelne kann und soll seinen Beitrag dazu leisten!
Ich bitte nun um die Kranzniederlegung!
11.11.2024
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