Raabser Nachrichten Herbst 2025Mehr...
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Der Vortrag „Ende und Neubeginn“ am 9.10.2025 wurde anlässlich des 80-jährigen Jubiläums zum Ende des Zweiten Weltkriegs veranstaltet. Als Einleitung gab Stadtarchivar Erich Kerschbaumer einen Überblick über die Opfer des NS-Regimes in Raabs. Jüdische Mitbürger, die nicht rechtzeitig flüchten konnten, wurden in Konzentrationslagern ermordet. Auch der Besitzer von Schloss Großau kam im KZ ums Leben, weil er als Monarchist für die Wiedereinsetzung der Habsburger eintrat.
Ein besonders trauriges Kapitel betrifft geistig behinderte Menschen, die teilweise früher im Raabser Pflegeheim lebten und dann an anderen Orten wie Hartheim, Gugging oder „Am Spiegelgrund“ ermordet wurden. Der Pfarrer von Großau wurde wegen „Wehrkraftzersetzung“ fünf Jahre lang in ein KZ gesperrt, weil er die Kirchenglocken nach dem Sieg über Frankreich nicht läuten ließ. Er überlebte jedoch glücklicherweise.
Beim Hauptvortrag des Historikers Niklas Perzi gab es viele interessante Informationen zum Kriegsende und den sehr schwierigen Anfangsjahren. Vor allem im ersten Jahr kam es zu zahlreichen Verbrechen durch russische Besatzungssoldaten. Neben Mord, Raub und Verschleppungen wurden auch sehr häufig Vergewaltigungen begangen, die jedoch oft aus Scham nicht angezeigt wurden.
Im heutigen Gemeindegebiet von Raabs waren nicht nur viele russische Soldaten untergebracht, sondern es mussten auch über 1000 Vertriebene aus Böhmen und Mähren versorgt werden, von denen die meisten im Frühjahr 1946 nach Süddeutschland weiterreisen mussten.
10.10.2025
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