Infolge der Kuratierung der sehr erfolgreichen Niederösterreichischen Landesausstellung 2009 “Österreich. Tschechien, geteilt – getrennt – vereint“ durch den Leiter des LBI für Kriegsfolgen-Forschung, Univ. Prof. Dr. Stefan Karner, etablierte dieses Forschungsinstitut der Ludwig Boltzmann Gesellschaft im Mai 2010 eine Außenstelle am einstmaligen Ausstellungsort in Raabs an der Thaya. Ziel war und ist die Aufarbeitung der gemeinsamen österreichisch-tschechischen und der niederösterreichischen Zeitgeschichte auf hohem wissenschaftlichen Niveau. Derzeit erfolgt dies mit einem Schwerpunkt auf den Aktivitäten der tschechoslowakischen Nachrichtendienste in Österreich, die während des „Kalten Krieges“ weite Teile der (nieder-)österreichischen Gesellschaft überwachten. Finanziert wurde das Institut von 2010 bis 2014 zu 100 % aus sogenannten Drittmitteln, die von den verschiedenen Förderstellen für konkrete Projekte zur Verfügung gestellt werden. So konnten auf Basis einer Förderung durch das Land Niederösterreich und der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya mehrere Projekte eingeworben werden, von denen besonders das von der EU kofinanzierte Projekt „Kulturlandschaften und Identitäten entlang der tschechisch-österreichischen Grenze – 60 Jahre EU“ hervorzuheben wäre. Ab 2014 gelang es eine Basisfinanzierung der Betriebskosten der Außenstelle durch das Land Niederösterreich zu erwirken, wodurch der Fortbestand dieser Forschungseinrichtung am Standort Raabs auch längerfristig gesichert ist.